Immer dem Schnabel nach! – Der Kiwi ist Neuseelands Liebling

Die Sonne ist längst untergegangen, die Nacht hat sich über Neuseeland gesenkt. Nun könnte es ruhig werden im Dickicht. Doch nix da! Ein Waldbewohner wird gerade jetzt putzmunter: der Kiwi. Dieser seltsame Vogel, den es nur hier, am anderen Ende der Welt gibt, kriecht erst in der Dunkelheit aus seiner Erdhöhle und denkt gar nicht daran, den Schnabel zu halten. Auf der Suche nach seinem Frühstück begibt er sich tief ins Unterholz und macht seinen Artgenossen mit einem lauten „Uii, uii, uii“ deutlich: Das, bitte schön, ist mein Revier! Hier suche ich Futter!

Mit wackelndem Hinterteil beginnt er zu jagen. Den bis zu 15 Zentimeter langen Schnabel hält er dabei dicht über dem Boden. Denn im Gegensatz zu anderen Vögeln sieht er schlecht und orientiert sich am Geruch. Auch in anderer Hinsicht ist das kleine Pummelchen ein sehr bemerkenswerter Piepmatz: Er kann nicht fliegen, legt die im Verhältnis zur Körpergröße dicksten Eier und hat nach Überzeugung der Maori in grauer Vorzeit den neuseeländischen Wald vor einer Insektenplage gerettet.

Kein Wunder, dass sich die Neuseeländer mit stolzgeschwellter Brust selbst Kiwis nennen. Und das trotz des Umstandes, dass ihr Vorbild oft mies gelaunt ist. Vielleicht liegt es am schlechten Gewissen: Denn die vom Menschen eingeschleppten Hunde, Katzen, Wiesel und Frettchen machen dem Kiwi das Leben schwer – von einstmals mehreren Millionen sind heute nur noch etwa 70.000 Exemplare übrig geblieben, weswegen im ganzen Land aufwändige Schutz- und Aufzuchtprogramme laufen.

Mehr zum Kiwi ist auf der vorzüglichen Website von Kiwis for Kiwi oder aber in der aktuellen Ausgabe von Geolino zu erfahren, für die ich den puscheligen Langschnabel porträtieren durfte. Folgendes Video gibt aber auch einen ganz guten ersten Eindruck von Neuseelands unumstrittenen Nationalsymbol. Lang lebe der Kiwi!

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