Aufregender als all-inclusive – Die Facetten nachhaltiger Entwicklung

Nachhaltigkeit – das sind 14 Buchstaben in vier Silben, deren Aneinanderreihung dem Sprachgebrauch deutscher Amtsstuben entsprungen scheint. Trotzdem ist der Begriff tief in unseren Alltag eingesickert. Wenn wir beim Einkauf den Tiefkühlseelachs aus der Truhe holen, stammt er aus „nachhaltiger Fischerei“. Es gibt Werbeslogans, die „Natürlich nasch ich nachhaltig“ und „Nachhaltigkeit auf den Punkt gebracht“ lauten, und bei Autoherstellern gehen „technischer Fortschritt und nachhaltiges Handeln“ wie selbstverständlich „Hand in Hand“. Schöne neue Welt.

In Wirklichkeit ist das alles natürlich viel komplizierter. Die schöne neue Welt, sie existiert erst einmal nur in den Verlautbarungen der PR-Abteilungen. Dies jedenfalls durfte ich im vergangenen Jahr im Rahmen des Aufbaustudiengangs „Nachhaltigkeit und Journalismus“ an der Leuphana Professional School Lüneburg erfahren. Es waren inspirierende zwölf Monate, fürwahr. Meine Kommilitonen und mich umtrieb dabei die Frage, wie es seit der „Erfindung“ der Nachhaltigkeit durch den sächsischen Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz vor genau 300 Jahren um diesen zunehmend omnipräsenten (und dabei oft nervensägenden) Begriff steht. So schrieb etwa 1987 die Brundlandt-Kommission in ihrem Report für die UN, nachhaltige Entwicklung, das sei ein Prozess, der „den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“ Welche ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Implikationen hat das? Können wir vor diesem Hintergrund einfach weitermachen wie bisher? Und wenn nicht: Welche Ideen und Initiativen gibt es, nachhaltige Entwicklung, diese unserer Meinung nach größte Herausforderung unserer Zeit, zu bewerkstelligen und journalistisch zu begleiten?

Eine unserer vorläufigen Antworten lautet: Nachhaltigkeit und ihre Entwicklung, das ist ein Abenteuer mit reichlich Raum für Fantasie und obendrein ein Weg, sich über „das gute Leben“ und dessen Verwirklichung klar zu werden. Die Blüten, die das bereits treibt und künftig treiben kann, haben wir obendrein dankenswerterweise in einem Nachhaltigkeitsmagazin für die seit dem gestrigen Donnerstag an den Kiosken erhältliche Ausgabe 45 der ZEIT darstellen dürfen.

Neben einer allgemeinen Betrachtung mit dabei:

Alles läuft rund – Wie Cradle-to-Cradle die Wirtschaftswelt neu erfinden will
Wohlfühlzone oder Totholzwüste – Der deutsche Wald
Perlen für die Wandersleut‘ – Geht nachhaltiges und faires Reisen?
Rauch-Zeichen – Wie Klimakompensation das Leben in Kenia verändert
Musik aus der Mülltonne – Das Duo Guaia Guaia
usw.

Wer den Gang zum Pressehändler seines Vertrauens scheut oder aus anderen Gründen kein Exemplar in die Finger bekommt, kann sich das Gute Stück auch als .pdf zu Gemüte führen – und zwar hier. Ich würde mal behaupten: Es lohnt sich!

Schönet Wochenende wünsch ich mit nem Stück der Mülltonnenmusiker…

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