Berlin wird Radstadt. Zumindest der Statistik nach: In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich der Anteil der Wege, der hier mit dem Fahrrad zurückgelegt wird, verdoppelt, von sieben auf knapp 15 Prozent. Mit der jüngst aktualisierten Radverkehrsstrategie möchte der Senat diesen Anteil nun weiter ausbauen. In dem Papier ist von hindernisfreien und regelmäßig instand gesetzten Radwegen, „fahrradfreundlichen Zentren“, dem „Masterplan Fahrradparken“ und allerlei anderen Maßnahmen die Rede.
Das ist grundsätzlich sehr lobens- und wünschenswert, zugleich für eine Metropole, zumal eine klamme wie Berlin, aber auch mächtig viel Holz. Denn obschon sich bereits einiges in der Stadt getan hat – für eine wirklich fahrradfreundliches Berlin braucht es, wenn ernst gemeint, ein integriertes Konzept über die Bezirksgrenzen hinweg. Das jedenfalls habe ich vom Verkehrspsychologen Peter Kiegeland erfahren. Er plädiert für eine Entzerrung aller städtischen Verkehrswege, möglichst einheitlich und unkompliziert gestaltet. Keine leichte Aufgabe, wie er zugibt, aber zumindest als Leitziel unabdingbar.
Herr Kiegeland wusste auch einiges andere über die Renaissance des Fahrrads im Allgemeinen, Konflikte im Straßenverkehr und „leuchtende“ Radfahrer zu erzählen. Wer darüber mehr wissen will, kann das im aktuellen tip nachlesen oder hier auch online. Na denn, allseits gute Fahrt wünsch ich!