Melken fürs Wohnen – WWOOFing in Brandenburg

Der moderne Großstädter ist den Fundamenten seiner Existenz ja weitgehend entfremdet. Zwar habe ich auf dem Balkon einige Gemüsepflanzen zu stehen, der größte Teil meines täglichen Kalorienbedarfs wird jedoch auf monetärer Basis durch den Gang zum Einzelhändler gedeckt.

Die gemeinnützige Organistation „World Wide Opportunities on Organic Farms“, kurz WWOOF, arbeitet schon seit einigen Jährchen daran, diese Distanz aufzubrechen, indem sie weltweit Kontakte zwischen ökologischen Bauernhöfen und freiwilligen Helfern vermittelt. Der Deal hierbei: Man tauscht ein paar Stunden der eigenen Arbeitskraft gegen freie Kost und Logis. On top gibt es einen Eindruck davon, was es heißt, auf dem Land zu arbeiten und zu leben und wie Nahrungsmittelproduktion und -verarbeitung fernab industrieller Zusammenhänge funktionieren können.

Da ich das alles fair und überdies spannend fand, besuchte ich vor einer Weile Barbara und Frank auf ihrem kleinen Selbstversorgerhof in Bloischdorf, einem verschlafenen 200-Seelen-Nest in der Niederlausitz. Dort fand ich mich im Nu in einer fast vergessenen sinnlichen Welt wieder und erhielt Nachhilfe im Melken, Stallausmisten und Anlegen von Gemüsebeeten, gegen die sich die Pendants auf meinem Balkon gar kümmerlich ausnehmen.

Warum das alles zwar anstrengend, aber auch sehr beglückend und inspirierend war, lässt sich anhand meiner Reportage im Reiseteil des heutigen Tagesspiegel recherchieren (Update: Text ist jetzt auch online). So viel kann ich schon jetzt mitteilen: Am Ende, da fühlte ich mich nicht mehr wie ein Grünschnabel, sondern schon wie ein richtiger Teilzeitbauer. Wem das als Appetizer nicht reicht, hier noch ein Video-Snippet über WWOOFing in aller Welt:

 

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